zwischenzeilen - ein blog von lovework
01. Juli 2025
Grenzen setzen - wenn Nein sagen Liebe ist
Kennst du dieses stille Ziehen im Bauch, wenn du Ja sagst – obwohl alles in dir Nein meint?
Wenn du zustimmst, obwohl dein Inneres sich sträubt.

Nicht, weil du es willst. Sondern, weil du denkst, dass es so von dir erwartet wird.
Weil du niemanden enttäuschen willst. Vielleicht weil du anerkannt und gefallen möchtest.
Weil du Angst hast, sonst nicht mehr gemocht, gesehen, gehalten zu werden.
Und doch passiert dabei jedes Mal etwas Entscheidendes: Du gehst innerlich ein Stück von dir weg – ganz leise, aber spürbar.
Warum es uns so schwer fällt
Grenzen setzen ist für viele von uns garnicht so nicht einfach – vor allem, wenn du nicht gelernt hast auch für dich und deine Bedürfnisse einzustehen.
Wenn du in deiner Kindheit eher für Anpassung gelobt wurdest als für die Ehrlichkeit, auch mal anderer Meinung zu sein.
Wenn deine Bedürfnisse nicht willkommen waren.
Wenn dein Nein mit Ablehnung verbunden war. Wenn du dich häufig verantwortlich für die Stimmung anderer Gefühlt hast und gute Momente hochhalten wolltest, anstatt für dich gut zu sorgen.
Dann ist es kein Wunder, dass es sich heute noch unsicher anfühlt. Der große Wunsch nach Zugehörigkeit und Bindung -aber als Kind auch vorallem die Abhängigkeit von der elterlichen Bindung, wog immer mehr. Dein Nervensystem erinnert sich. Es schützt dich. Auch wenn es dich gleichzeitig einengt und du dich selbst dabei übergehst.
Was du heute lernen darfst
- Grenzen sind ein Akt der Liebe – zu dir. Und zu anderen.
- Denn wenn du dich selbst ernst nimmst, musst du andere nicht heimlich übergehen. - Und vorallem nicht dich selbst.
- Du musst nicht in dir grollen, weil du wieder über deine Kraft gegangen bist.
- Du kannst ehrlich bleiben – und genau das schafft Nähe und Klarheit -in dir sowie im Außen.
Der Zugang zu dir selbst – die Grundlage
Damit du überhaupt spürst, wo deine Grenze liegt, brauchst du etwas ganz Zentrales: eine gute Verbindung zu dir selbst. Viele Menschen sagen nicht nur deshalb Ja, weil sie Angst vor Konflikten haben – sondern weil sie gar nicht genau wissen, was sie wirklich brauchen. Wenn du nicht regelmäßig in Kontakt mit deinen Gefühlen, deinem Körper, deinen inneren Reaktionen bist, dann wird es schwer, eine Grenze überhaupt zu fühlen, geschweige denn sie mitzuteilen.
Je klarer du in dir bist, desto klarer kannst du auch nach außen sein.
Eine mini-Übung für deinen Alltag: Check-in mit dir selbst
Nimm dir 30 Sekunden – morgens, abends oder zwischendurch – und frag dich:
1. Wie geht es mir gerade – wirklich?
2. Was brauche ich in diesem Moment?
3. Was wäre jetzt ein liebevoller Schritt für mich selbst?
Diese kleinen Selbstverbindungen können einen großen Unterschied machen. -Vorallem, wenn du sie regelmäßig wiederholst. Sie stärken deinen inneren Kompass. So vertiefst du deine Verbindung zu dir und kannst bewusster spüren, was du gerade brauchst. Der erste Schritt, um dich dann auch nach Außen klarer zu zeigen – auch im Nein.
Was das mit Liebe zu tun hat?
Grenzen zu setzen heißt nicht, weniger zu lieben.
Es heißt, dich selbst in Beziehungen nicht zu verlieren.
Denn Beziehung, die sich echt anfühlt, braucht kein ständiges Ja. Sie trägt auch ein ehrliches Nein. Ohne Abbruch.
Sie braucht Sicherheit. Verlässlichkeit. Und diese entsteht nur, wenn du dich zeigen darfst – ganz.
Es ist ein Zeichen dafür, dass du dich selbst spürst und vorallem mit Liebe zu dir selbst verbunden bist.
Manchmal benötigt es auch etwas an Mut, neue Erfahrungen zu machen. In Wertschätzung gehalten zu werden, auch mit einem Nein.
Ich lade dich nun ein, kurz inne zu halten und einen kleinen Realitätscheck mit Blick nach Außen zu machen.
Bei welchen Menschen fühlst du dich am wohlsten? Bei denen du Gefühle eher raten musst und dir nie ganz sicher sein kannst, ob das Gesagte auch so gemeint ist oder bei Menschen, die auch Ding ausschlagen, aber auf deren Wort du dich verlassen kannst?
Ich vermute, du wählst eher die zweite Kategorie. Nicht bei denen, die immer zustimmen – sondern bei denen, die echt sind. Bei denen du spürst: Das Ja kommt aus dem Herzen. Und das Nein auch.
Und auch für dich bedeutet das, es ist nur fair – für alle Beteiligten (einschließlich dir!) – wenn du deine Grenze fühlbar machst. Denn dann muss niemand raten, was du wirklich willst. Du bist greifbar. Vertrauensvoll. Klar.
Und das schafft Verbindung – nicht Distanz.
Denn jedes ernst gemeinte Ja, braucht auch ein ernst gemeintes Nein.
Wenn du einen echten Zugang zu deinen Gefühlen und Bedürfnissen hast, kannst du auch ein ehrliches Ja formulieren, ohne dass es aus dem Druck von außen kommt oder einer Angst nicht mehr gemocht zu werden.
-Und das ist mindestens ebenso wichtig.
Eine liebevolle Einladung an dich
Du darfst anders handeln, als du es gelernt hast. Vielleicht wackelt innerlich noch etwas, wenn du deine Grenze zeigen möchtest.
Vielleicht kommt auch ein Hauch Schuldgefühl in dir auf. Aber bleib kurz da.
Fühle: Du stößt damit nicht weg. Du hast dich einfach selbst ernst genommen.
Und das ist ein stiller, großer Schritt in deiner inneren Verbundenheit.
Wenn du spürst, dass du oft über deine eigenen Grenzen hinweggehst, dass dein Nein erst kommt, wenn es längst zu spät ist: Dann darf das heute deine Einladung sein hinzusehen.
Und du musst diesen Weg nicht allein gehen.
Ich begleite dich gern – für ehrliche Beziehung im Innen, wie im Außen.
Mit viel 🤍
hannah